- Schweißfittings
- Rohrbogen
- T- X- Y- Stücke
- T-/ Hosen- Bogen
- Reduzierungen
- Kappen und Böden
- Bördel
- Sattelstutzen
- Orbitale
- ANSI / ASME
- Industriearmaturen
- Kugelhähne
- Stellantriebe
- Ablasshähne
- Absperrschieber
- Absperrventile
- Rückschlag-...
- Schmutzfänger
- Mess- u. Regeltechnik
- Flansche
- Vorschweißflansche
- Gewindeflansche
- Blindflansche
- Glatte Flansche
- Lose Flansche
- Bördel und Bunde
- Flansch-Formstücke
- ANSI/ ASME
- sonstiges
- Systeme
- TEEKAY
- Victaulic®
- Pressfittings
- Schnellkupplungen
- Klemmverbindungen
- Schneidringverschr.
- DIN 11864/ DIN 11853
- Geländerbau
- Getränkearmaturen
- Rohrverschraubungen
- Rohrformstücke
- Schellen/ Bügel
- Tri-Clamp
- Ventile & Hähne
- Flanschverbindungen
- Schaugläser
- Filter & Siebe
- Sprühköpfe
Geschw. Rohr, ungeglühtRO.
Geschw. Rohr, ungeglüht DIN 2463/17457
Rohre aus austenitschen, hitzebeständigen Stählen
Hitzebeständige Stähle sind speziell für den Einsatz bei hohen Temperaturen entwickelt worden.
In Form von Rohren werden sie z.B. für den Bau von Wärmetauschern verwendet.
Charakteristik der hitzbeständigen Stähle
Als hitzebeständig gelten Stähle, die bei guten mechanischen Eigenschaften bei Kurz- und
Langzeitbeanspruchung aufgrund ihres erhöhten Legierungsgehaltes an Chrom, Nickel,
Silizium und Aluminium besondere Beständigkeit gegen die Einwirkung heißer Gase und
Verbrennungsprodukte sowie Salz- und Metallschmelzen bei Temperaturen etwa oberhalb
der 550°C aufweisen. Das Ausmaß ihrer Beständigkeit ist jedoch sehr stark von Angriffs-
bedingungen abhängig und kann durch kein Prüfverfahren gekennzeichnet werden.
Zunderbeständigkeit in der Luft
Tabelle 1
Stahlsorte | Werkstoff | Temperatur* |
---|---|---|
X12 CrNiTi18 9 | 1.4878 | 850°C |
X15 CrNiSi 20 12 | 1.4828 | 1000°C |
X 12 CrNi 25 21 | 1.4845 | 1050°C |
X 15 CrNiSi 25 20 | 1.4841 | 1150°C |
X 10 NiCrAlTi 32 20 | 1.4876 | 1100°C |
Chemische Zusammensetzung
Tabelle 2
Werkstoff | C % | Si % | Mn max. | P max | S max | Al % | Cr % | Ni % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1.4878 | ≤0,12 | ≤1,0 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 17,0-19,0 | 9,0-12,0 | |
1.4828 | ≤0,20 | 1,5-2,5 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 19,0-21,0 | 11,0-13,0 | |
1.4845 | ≤0,15 | ≤0,75 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 24,0-26,0 | 19,0-22,0 | |
1.4841 | ≤0,20 | 1,5-2,5 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 24,0-26,0 | 19,0-22,0 | |
1.4876 | ≤0,12 | ≤1,0 | 2,0 | 0,030 | 0,020 | 0,15-0,6 | 19,0-23,0 | 30,0-34,0 |
Die Zunderbeständigkeit der hochlegierten Chrom-Nickel-Stähle wird durch eine schützende
Deckschicht bewirkt, die vorwiegend aus Chromoxid aufgebaut ist. Weitere Zusätze,
insbesondere von Aluminium und Silizium, fördern zusätzliche Schutzwirkung.
. |
---|
Bei der Zunderbeständigkeit haben vor allem Oxidation, Aufschwefelung, Aufkohlung,
Aufstickung sowie Reaktionen mit Aschen und anderen festen oder geschmolzenen
Ablagerungen technische Bedeutung. Die Reaktionen können je nach den vorliegenden
Bedingungen allein oder gemeinsam ablaufen und dementsprechende unterschiedliche
Reaktionsgeschwindigkeiten bewirken.
.. |
---|
Die in Tabelle 1 angegebenen Zundergrenztemperaturen gelten sowohl für Luft als auch
annähernd für schwefelfreie Verbrennungsgase. Bei hohen Wasserdampfgehalten kann
die tatsächliche Zundergrenze niedriger liegen. Bei vollständig verbrannten, schwefelfreien
Gasen muss je nach Zusammensetzung des Gases mit einer Herabsetzung der Zunder-
beständigkeit um 100 bis 200°C gerechnet werden.
... |
---|
In schwefelhaltigen Verbrennungsgasen wird beim Vorliegen eines Luftüberschusses die
Zunderbeständigkeit nicht wesentlich beeinflusst. In vollständig verbrannten, schwefel-
haltigen Gasen wird die Zundergrenze aufgrund von Sulfidbildung jedoch erheblich
herabgesetzt. Hochnickelhaltige Legierungen können oberhalb des
Nickel-Nickelsulfid-Eutektikums, das bei ca. 640°C liegt, stark verzundern.
.... |
---|
Bei Einwirkung von unvollständig verbrannten Gasen kann eine Aufkohlung der
hitzebständigen Stähle eintreten. Hierbei kann eine Abbindung des Chroms zu
einer Verarmung dieses Elements als Mischkristall führen, die sich in einer
verminderten Zunderbeständigkeit zeigt. Die austenitischen Chrom-Nickel-Stähle,
besonders die hochnickelhaltigen, sind weniger empfindlich als die entsprechenden
ferritischen Chrom-Stähle.
..... |
---|
Bei reduzierenden, stickstoffhaltigen Verbrennungsgasen ist das Verhalten der Stähle
ähnlich wie bei der Aufkohlung.
Bei Ablagerungen aus den Verbrennungsgasen können sich auf dem Stahl durch Reaktion
mit der Zunderschicht niedrigschmelzende Eutektika ausbilden, die zu einer schnellen
Zerstörung des Werkstoffes führen. Die zulässigen Grenztemperaturen sind dabei stark von
der Zusammensetzung der Ablagerungen abhängig und liegen im Allgemeinen sehr niedrig,
wie z.B. bei Vorhandensein von Alkalisulfaten, Phosphaten, Metallen und/oder
Schwermetalloxiden. Die Sulfidierung wird am stärksten durch Schwefelwasserstoff
gefördert. Aluminium und Silizium verbessern die Beständigkeit gegen Sulfidierung.
Nickel und Silizium verbessern die Aufkohlungsbeständigkeit.
. |
---|
Beim An- und Abfahren von Anlagen und Stillstandzeiten können Verbrennungsprodukte
kondensieren. Falls diese Kondensate schwefelige Säure oder Schwefelsäure enthalten,
muss mit einem stärkeren Angriff gerechnet werden.
.. |
---|
Die hitzebeständigen Stähle werden im allgemeinen bei Temperaturen eingesetzt, bei
denen der Werkstoff unter Belastungen kriecht. Für die Berechnung von Anlagen müssen
daher Werte der Zeitstandfestigkeit bzw. Zeitdehnungszeit eingesetzt werden, die in
Tabelle 4 wiedergegeben sind.
Normengegenüberstellung
Tabelle 3
Werkstoff | AISI | AFNOR | UNI | GOST | SBB* |
---|---|---|---|---|---|
1.4878 | 321 | Z 6 CNT 18-10 | X 6 CrNiTi1811 | 12 Ch 48 N 10 T | A700 |
1.4828 | 309 | Z15 CNS 20-12 | - | 20 Ch 20 N 14 S 2 | H550 |
1.4845 | 310S | Z12 CN 25-20 | X 22 CrNi 25 20 | - | H522 |
1.4841 | 314 | Z 12 CNS 25-20 | X 16 CrNiSi 25 20 | 20 Ch 25 N 20 S 2 | H525 |
1.4876 | - | Z 8 NC 32-21 | - | ChN 32 T | H500 |
(*)=Werksbezeichnung Schöller-Bleckmann Böhler
Beim Einsatz von hitzebeständigen Stählen muss in bestimmten Temperaturbereichen mit
Werkstoffveränderungen gerechnet werden, die nach Abkühlung auf Raumtemperatur zu
einer Verminderung der Zähigkeit führen können. Das Verhalten des Werkstoffes bei
Betriebstemperatur wird in der Regel dadurch nicht beeinträchtigt.
Mechanische Eigenschaften
Tabelle 4
Stahlsorte | Härte | Dehnungsgrenze* | Zugfestigkeit | Bruchdehnung** |
---|---|---|---|---|
(Werkstoff) | (HB) | (N/mm²) | (N/mm²) | (L0=5Da längs) |
1.4878 | 130-190 | min. 210 | 500-750 | min. 40% |
1.4828 | 150-210 | min. 230 | 500-750 | min. 30% |
1.4845 | 130-190 | min. 210 | 500-750 | min. 35% |
1.4841 | 150-210 | min. 230 | 550-800 | min. 30% |
1.4876 | 139-190 | min. 210 | 500-750 | min. 30% |
Die Werte gelten für kaltgefertigte Rohre mit Wanddicken von 0,5 bis 5 mm
(*)=0,2% Dehnungsgrenze
(**)=Die Werte gelten für Probendicken ≥ 3 mm.
In austenitischen Stählen mit höheren Cr-Gehalten kann sich im Temperaturbereich von
550 bis 900°C die Ω-Phase bilden. Die Ω-Phase ist eine spröde intermetallische Verbindung
zwischen Eisen und Chrom und anderen Übergangsmetallen, die zwar in Betriebs-
temperaturen keine unzulässige Veränderung der Zähigkeit ergibt, aber nach Abkühlung
auf Raumtemperatur zu einer Versprödung des Werkstoffes führen kann. Si und Cr födern,
Ni und Al behindern diese Ausscheidungsvorgänge. Praktische Bedeutung hat die Ω-Phase
nur bei 1.4821 und 1.4841. Die Ω-Phase kann durch glühen bei Temperaturen > 900°C
wieder aufgelöst werden.
Anhaltsangaben über das Langzeitverhalten bei hohen Temperaturen
1-%-Zeitdehngrenze*
Tabelle 5
Werkstoff | Temperatur | für 1.000h | für 10.000h |
---|---|---|---|
1.4878 | 600 °C | 110 N/mm² | 85 N/mm² |
700 °C | 45 | 30 | |
800 °C | 15 | 10 | |
1.4828 | 600 °C | 120 | 80 |
700 °C | 50 | 25 | |
800 °C | 20 | 10 | |
900 °C | 8 | 4 | |
1.4841 | 600 °C | 150 | 105 |
700 °C | 53 | 37 | |
800 °C | 23 | 12 | |
900 °C | 10 | 5,7 | |
1.4876 | 600 °C | 130 | 90 |
700 °C | 70 | 40 | |
800 °C | 30 | 15 | |
900 °C | 13 N/mm² | 5 N/mm² |
(*)=Die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000 oder 10000h zu einer
bleibenden Dehnung vo 1% führt
Zeitstandfestigkeit*
Tabelle 6
Werkstoff | Temperatur | für 1.000h | für 10.000h | für 100.000h |
---|---|---|---|---|
1.4878 | 600 °C | 185 N/mm² | 115 N/mm² | 65 N/mm² |
700 °C | 80 | 45 | 22 | |
800 °C | 35 | 20 | 10 | |
1.4828 | 600 °C | 190 | 120 | 65 |
700 °C | 75 | 36 | 16 | |
800 °C | 35 | 18 | 7,5 | |
900 °C | 15 | 8,5 | 3 | |
1.4841 | 600 °C | 230 | 160 | 80 |
700 °C | 80 | 40 | 18 | |
800 °C | 35 | 18 | 7 | |
900 °C | 15 | 8,5 | 3 | |
1.4876 | 600 °C | 200 | 152 | 114 |
700 °C | 90 | 68 | 47 | |
800 °C | 45 | 30 | 19 | |
900 °C | 20 N/mm² | 11 N/mm² | 4 N/mm² |
(*)=Die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000, 10000 oder 10000h zum Bruch führt.
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer linearer Ausdehnungskoeffizient zwischen 20°C und ...
Tabelle 7
Werkstoff | ...400°C | ...800°C | ...1000°C |
---|---|---|---|
1.4878 | 18,00 | 19,00 | - |
1.4828 | 17,50 | 18,50 | 19,50 |
1.4845 | 17,00 | 18,00 | 19,00 |
1.4841 | 17,00 | 18,00 | 19,00 |
1.4876 | 16,00 | 17,50 | 18,50 |
(10⁻⁶ mm) : (m x °C)
Wärmeleitfähigkeit
Tabelle 8
Werkstoff | 20°C | 500°C |
---|---|---|
1.4878 | 0,15 | 0,21 |
1.4828 | 0,15 | 0,21 |
1.4845 | 0,14 | 0,19 |
1.4841 | 0,14 | 0,19 |
1.4876 | 0,12 | 0,19 |
(W) : (cm x °C)
Sonstige Anhaltsangaben
Tabelle 9
Werkstoff | Dichte* | Spez. Wärme** | p*** |
---|---|---|---|
1.4878 | 7,9 | 0,50 | 0,75 |
1.4828 | 7,9 | 0,50 | 0,85 |
1.4845 | 7,9 | 0,50 | 0,85 |
1.4841 | 7,9 | 0,50 | 0,90 |
1.4876 | 8,0 | 0,50 | 1,00 |
(*)=g/cm³
(**)=J : (g x °C)
(***)=Spezifischer elektrischer Widerstand bei (O x mm²) : m
Verarbeitung
Die hitzebeständigen austenitischen CrNi-Stähle zeichnen sich neben der guten Zunder-
beständigkeit durch hohe Warmfestigkeit asu. Sie können deshalb grundsätzlich für solche
Zwecke verwendet werden, für die neben Zunderbeständigkeit eine hohe mechanische
Belastbarkeit gefordert wird. Durch den Zusatz von Titan und Aluminium zum Werkstoff
1.4876 wird dessen Warmfestigkeit verbessert, so dass bei diesem Werkstoff über 600°C
die Langzeitwerte vergleichsweise hoch sind.
. |
---|
Bedingt durch den NI-Gehalt sind diese Stähle besonders in nicht oxidierender Atmosphäre
empfindlicher gegen schwefelhaltige Gase. Andererseits haben sie gegenüber den
ferritischen Stählen eine bessere Betsändigkeit gegen Aufkohlung und Aufstickung.
Der Werkstoff 1.4841 sollte aufgrund seiner Neigung zur Ω-Phase-Verspödung im
Dauerbetrieb nicht unter 900°C eingesetzt werden.
.. |
---|
Eine Warmformgebung der hitzebeständigen austenitischen Stähle beum Verbraucher
dürfte nur in wenigen Fällen notwendig sein.
Die Warmformgebungstemperatur: 1150 - 800°C
... |
---|
Die austenitischen Stähle lassen sich infolge ihrer niedrigliegenden Streckgrenze und ihres
großen Dehnungsvermögens gut kaltumformen. Nach sehr starken Umformungen kann die
entstandene Kaltverfestigung durch eine anschließende Wärmebehandlung mit schneller
Abkühlung rückgängig gemacht werden.
.... |
---|
Eine Glühung der austenitischen Stähle bei 900°C Luft wirkt sich gegenüber dem
abgeschrecktenZustand auf die spanabhebende Bearbeitung vorteilhaft aus.
Beim Lösungsglühen erfolgt die Abkühlung in Wasser oder Luft, bei kleiner Wanddicke
in Luft oder Schutzgas.
..... |
---|
Bei der Bearbeitung der austenitischen Stähle ist wegen ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit
für ausreichende Kühlung zu sorgen. Ihr starkes Kaltverfestigungsverhalten, das bei
Nutzung stumpfer Werkzeuge oder bei Spantiefe eine Bearbeitung erschweren kann,
erfordert die Verwendung scharfer Werkzeuge und die richtige Bemessung der Spantiefe
und Schnittgeschwindigkeit.
Schweißen
Die hitzebständigen austenitischen Stähle sind, entsprechende Qualifikation vorausgesetzt,
zum Schweißen nach allen bekannten Verfahren geeignet. Die Lichtbogenschweißung ist
jedoch der Gasschmelzschweißung vorzuziehen.
Die Schweißschlacken sind zu entfernen. Ihre Anwesenheit führt vor allem bei schwefel-
haltigen Ofengasen durch Bildung niedrigschmelzender Korrosionsprodukte zu hohen
Abtragsraten.
Eine Vorwärmung und eine Wärmebehandlung nach dem Schweißen ist im allgemeinen
nicht erforderlich.
Schweißzusatzwerkstoffe
Tabelle 10
Grundwerkstoff | Elektrode bzw. Schweißdraht |
---|---|
1.4878 | 1.4551/1.4829 |
1.4828 | 1.4829 |
1.4845 | 1.4842 |
1.4841 | 1.4842 |
1.4876 | 2.4806/2.4807 |
Lieferprogramm |
---|
Aus hitzebeständigen Stählen liefern wir nahtlos warmgewalzte und kaltgefertigte sowie
geschweißte Rohre in Abmessungen und Toleranzen in Anlehnung an DIN 2462 und DIN 2463.
Abnahme |
---|
Es kann für die hitzebeständigen Rohre ein Abnahmeprüfzeugnis nach DIN 50049/3.1 zur
Verfügung gestellt werden. Die Abnahme erfolgt nach dem Stahl-Eisen-Werkstoffblatt 470.
erweiterte Produktbeschreibung
Edelstahl Rohre rund geschweißt Sonderwerkstoffe hitzebeständig
Geschw. Rohr, ungeglühtRO.
Rohre aus austenitschen, hitzebeständigen Stählen
Hitzebeständige Stähle sind speziell für den Einsatz bei hohen Temperaturen entwickelt worden.
In Form von Rohren werden sie z.B. für den Bau von Wärmetauschern verwendet.
Charakteristik der hitzbeständigen Stähle
Als hitzebeständig gelten Stähle, die bei guten mechanischen Eigenschaften bei Kurz- und
Langzeitbeanspruchung aufgrund ihres erhöhten Legierungsgehaltes an Chrom, Nickel,
Silizium und Aluminium besondere Beständigkeit gegen die Einwirkung heißer Gase und
Verbrennungsprodukte sowie Salz- und Metallschmelzen bei Temperaturen etwa oberhalb
der 550°C aufweisen. Das Ausmaß ihrer Beständigkeit ist jedoch sehr stark von Angriffs-
bedingungen abhängig und kann durch kein Prüfverfahren gekennzeichnet werden.
Zunderbeständigkeit in der Luft
Tabelle 1
Stahlsorte | Werkstoff | Temperatur* |
---|---|---|
X12 CrNiTi18 9 | 1.4878 | 850°C |
X15 CrNiSi 20 12 | 1.4828 | 1000°C |
X 12 CrNi 25 21 | 1.4845 | 1050°C |
X 15 CrNiSi 25 20 | 1.4841 | 1150°C |
X 10 NiCrAlTi 32 20 | 1.4876 | 1100°C |
Chemische Zusammensetzung
Tabelle 2
Werkstoff | C % | Si % | Mn max. | P max | S max | Al % | Cr % | Ni % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1.4878 | ≤0,12 | ≤1,0 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 17,0-19,0 | 9,0-12,0 | |
1.4828 | ≤0,20 | 1,5-2,5 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 19,0-21,0 | 11,0-13,0 | |
1.4845 | ≤0,15 | ≤0,75 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 24,0-26,0 | 19,0-22,0 | |
1.4841 | ≤0,20 | 1,5-2,5 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 24,0-26,0 | 19,0-22,0 | |
1.4876 | ≤0,12 | ≤1,0 | 2,0 | 0,030 | 0,020 | 0,15-0,6 | 19,0-23,0 | 30,0-34,0 |
Die Zunderbeständigkeit der hochlegierten Chrom-Nickel-Stähle wird durch eine schützende
Deckschicht bewirkt, die vorwiegend aus Chromoxid aufgebaut ist. Weitere Zusätze,
insbesondere von Aluminium und Silizium, fördern zusätzliche Schutzwirkung.
. |
---|
Bei der Zunderbeständigkeit haben vor allem Oxidation, Aufschwefelung, Aufkohlung,
Aufstickung sowie Reaktionen mit Aschen und anderen festen oder geschmolzenen
Ablagerungen technische Bedeutung. Die Reaktionen können je nach den vorliegenden
Bedingungen allein oder gemeinsam ablaufen und dementsprechende unterschiedliche
Reaktionsgeschwindigkeiten bewirken.
.. |
---|
Die in Tabelle 1 angegebenen Zundergrenztemperaturen gelten sowohl für Luft als auch
annähernd für schwefelfreie Verbrennungsgase. Bei hohen Wasserdampfgehalten kann
die tatsächliche Zundergrenze niedriger liegen. Bei vollständig verbrannten, schwefelfreien
Gasen muss je nach Zusammensetzung des Gases mit einer Herabsetzung der Zunder-
beständigkeit um 100 bis 200°C gerechnet werden.
... |
---|
In schwefelhaltigen Verbrennungsgasen wird beim Vorliegen eines Luftüberschusses die
Zunderbeständigkeit nicht wesentlich beeinflusst. In vollständig verbrannten, schwefel-
haltigen Gasen wird die Zundergrenze aufgrund von Sulfidbildung jedoch erheblich
herabgesetzt. Hochnickelhaltige Legierungen können oberhalb des
Nickel-Nickelsulfid-Eutektikums, das bei ca. 640°C liegt, stark verzundern.
.... |
---|
Bei Einwirkung von unvollständig verbrannten Gasen kann eine Aufkohlung der
hitzebständigen Stähle eintreten. Hierbei kann eine Abbindung des Chroms zu
einer Verarmung dieses Elements als Mischkristall führen, die sich in einer
verminderten Zunderbeständigkeit zeigt. Die austenitischen Chrom-Nickel-Stähle,
besonders die hochnickelhaltigen, sind weniger empfindlich als die entsprechenden
ferritischen Chrom-Stähle.
..... |
---|
Bei reduzierenden, stickstoffhaltigen Verbrennungsgasen ist das Verhalten der Stähle
ähnlich wie bei der Aufkohlung.
Bei Ablagerungen aus den Verbrennungsgasen können sich auf dem Stahl durch Reaktion
mit der Zunderschicht niedrigschmelzende Eutektika ausbilden, die zu einer schnellen
Zerstörung des Werkstoffes führen. Die zulässigen Grenztemperaturen sind dabei stark von
der Zusammensetzung der Ablagerungen abhängig und liegen im Allgemeinen sehr niedrig,
wie z.B. bei Vorhandensein von Alkalisulfaten, Phosphaten, Metallen und/oder
Schwermetalloxiden. Die Sulfidierung wird am stärksten durch Schwefelwasserstoff
gefördert. Aluminium und Silizium verbessern die Beständigkeit gegen Sulfidierung.
Nickel und Silizium verbessern die Aufkohlungsbeständigkeit.
. |
---|
Beim An- und Abfahren von Anlagen und Stillstandzeiten können Verbrennungsprodukte
kondensieren. Falls diese Kondensate schwefelige Säure oder Schwefelsäure enthalten,
muss mit einem stärkeren Angriff gerechnet werden.
.. |
---|
Die hitzebeständigen Stähle werden im allgemeinen bei Temperaturen eingesetzt, bei
denen der Werkstoff unter Belastungen kriecht. Für die Berechnung von Anlagen müssen
daher Werte der Zeitstandfestigkeit bzw. Zeitdehnungszeit eingesetzt werden, die in
Tabelle 4 wiedergegeben sind.
Normengegenüberstellung
Tabelle 3
Werkstoff | AISI | AFNOR | UNI | GOST | SBB* |
---|---|---|---|---|---|
1.4878 | 321 | Z 6 CNT 18-10 | X 6 CrNiTi1811 | 12 Ch 48 N 10 T | A700 |
1.4828 | 309 | Z15 CNS 20-12 | - | 20 Ch 20 N 14 S 2 | H550 |
1.4845 | 310S | Z12 CN 25-20 | X 22 CrNi 25 20 | - | H522 |
1.4841 | 314 | Z 12 CNS 25-20 | X 16 CrNiSi 25 20 | 20 Ch 25 N 20 S 2 | H525 |
1.4876 | - | Z 8 NC 32-21 | - | ChN 32 T | H500 |
(*)=Werksbezeichnung Schöller-Bleckmann Böhler
Beim Einsatz von hitzebeständigen Stählen muss in bestimmten Temperaturbereichen mit
Werkstoffveränderungen gerechnet werden, die nach Abkühlung auf Raumtemperatur zu
einer Verminderung der Zähigkeit führen können. Das Verhalten des Werkstoffes bei
Betriebstemperatur wird in der Regel dadurch nicht beeinträchtigt.
Mechanische Eigenschaften
Tabelle 4
Stahlsorte | Härte | Dehnungsgrenze* | Zugfestigkeit | Bruchdehnung** |
---|---|---|---|---|
(Werkstoff) | (HB) | (N/mm²) | (N/mm²) | (L0=5Da längs) |
1.4878 | 130-190 | min. 210 | 500-750 | min. 40% |
1.4828 | 150-210 | min. 230 | 500-750 | min. 30% |
1.4845 | 130-190 | min. 210 | 500-750 | min. 35% |
1.4841 | 150-210 | min. 230 | 550-800 | min. 30% |
1.4876 | 139-190 | min. 210 | 500-750 | min. 30% |
Die Werte gelten für kaltgefertigte Rohre mit Wanddicken von 0,5 bis 5 mm
(*)=0,2% Dehnungsgrenze
(**)=Die Werte gelten für Probendicken ≥ 3 mm.
In austenitischen Stählen mit höheren Cr-Gehalten kann sich im Temperaturbereich von
550 bis 900°C die Ω-Phase bilden. Die Ω-Phase ist eine spröde intermetallische Verbindung
zwischen Eisen und Chrom und anderen Übergangsmetallen, die zwar in Betriebs-
temperaturen keine unzulässige Veränderung der Zähigkeit ergibt, aber nach Abkühlung
auf Raumtemperatur zu einer Versprödung des Werkstoffes führen kann. Si und Cr födern,
Ni und Al behindern diese Ausscheidungsvorgänge. Praktische Bedeutung hat die Ω-Phase
nur bei 1.4821 und 1.4841. Die Ω-Phase kann durch glühen bei Temperaturen > 900°C
wieder aufgelöst werden.
Anhaltsangaben über das Langzeitverhalten bei hohen Temperaturen
1-%-Zeitdehngrenze*
Tabelle 5
Werkstoff | Temperatur | für 1.000h | für 10.000h |
---|---|---|---|
1.4878 | 600 °C | 110 N/mm² | 85 N/mm² |
700 °C | 45 | 30 | |
800 °C | 15 | 10 | |
1.4828 | 600 °C | 120 | 80 |
700 °C | 50 | 25 | |
800 °C | 20 | 10 | |
900 °C | 8 | 4 | |
1.4841 | 600 °C | 150 | 105 |
700 °C | 53 | 37 | |
800 °C | 23 | 12 | |
900 °C | 10 | 5,7 | |
1.4876 | 600 °C | 130 | 90 |
700 °C | 70 | 40 | |
800 °C | 30 | 15 | |
900 °C | 13 N/mm² | 5 N/mm² |
(*)=Die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000 oder 10000h zu einer
bleibenden Dehnung vo 1% führt
Zeitstandfestigkeit*
Tabelle 6
Werkstoff | Temperatur | für 1.000h | für 10.000h | für 100.000h |
---|---|---|---|---|
1.4878 | 600 °C | 185 N/mm² | 115 N/mm² | 65 N/mm² |
700 °C | 80 | 45 | 22 | |
800 °C | 35 | 20 | 10 | |
1.4828 | 600 °C | 190 | 120 | 65 |
700 °C | 75 | 36 | 16 | |
800 °C | 35 | 18 | 7,5 | |
900 °C | 15 | 8,5 | 3 | |
1.4841 | 600 °C | 230 | 160 | 80 |
700 °C | 80 | 40 | 18 | |
800 °C | 35 | 18 | 7 | |
900 °C | 15 | 8,5 | 3 | |
1.4876 | 600 °C | 200 | 152 | 114 |
700 °C | 90 | 68 | 47 | |
800 °C | 45 | 30 | 19 | |
900 °C | 20 N/mm² | 11 N/mm² | 4 N/mm² |
(*)=Die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000, 10000 oder 10000h zum Bruch führt.
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer linearer Ausdehnungskoeffizient zwischen 20°C und ...
Tabelle 7
Werkstoff | ...400°C | ...800°C | ...1000°C |
---|---|---|---|
1.4878 | 18,00 | 19,00 | - |
1.4828 | 17,50 | 18,50 | 19,50 |
1.4845 | 17,00 | 18,00 | 19,00 |
1.4841 | 17,00 | 18,00 | 19,00 |
1.4876 | 16,00 | 17,50 | 18,50 |
(10⁻⁶ mm) : (m x °C)
Wärmeleitfähigkeit
Tabelle 8
Werkstoff | 20°C | 500°C |
---|---|---|
1.4878 | 0,15 | 0,21 |
1.4828 | 0,15 | 0,21 |
1.4845 | 0,14 | 0,19 |
1.4841 | 0,14 | 0,19 |
1.4876 | 0,12 | 0,19 |
(W) : (cm x °C)
Sonstige Anhaltsangaben
Tabelle 9
Werkstoff | Dichte* | Spez. Wärme** | p*** |
---|---|---|---|
1.4878 | 7,9 | 0,50 | 0,75 |
1.4828 | 7,9 | 0,50 | 0,85 |
1.4845 | 7,9 | 0,50 | 0,85 |
1.4841 | 7,9 | 0,50 | 0,90 |
1.4876 | 8,0 | 0,50 | 1,00 |
(*)=g/cm³
(**)=J : (g x °C)
(***)=Spezifischer elektrischer Widerstand bei (O x mm²) : m
Verarbeitung
Die hitzebeständigen austenitischen CrNi-Stähle zeichnen sich neben der guten Zunder-
beständigkeit durch hohe Warmfestigkeit asu. Sie können deshalb grundsätzlich für solche
Zwecke verwendet werden, für die neben Zunderbeständigkeit eine hohe mechanische
Belastbarkeit gefordert wird. Durch den Zusatz von Titan und Aluminium zum Werkstoff
1.4876 wird dessen Warmfestigkeit verbessert, so dass bei diesem Werkstoff über 600°C
die Langzeitwerte vergleichsweise hoch sind.
. |
---|
Bedingt durch den NI-Gehalt sind diese Stähle besonders in nicht oxidierender Atmosphäre
empfindlicher gegen schwefelhaltige Gase. Andererseits haben sie gegenüber den
ferritischen Stählen eine bessere Betsändigkeit gegen Aufkohlung und Aufstickung.
Der Werkstoff 1.4841 sollte aufgrund seiner Neigung zur Ω-Phase-Verspödung im
Dauerbetrieb nicht unter 900°C eingesetzt werden.
.. |
---|
Eine Warmformgebung der hitzebeständigen austenitischen Stähle beum Verbraucher
dürfte nur in wenigen Fällen notwendig sein.
Die Warmformgebungstemperatur: 1150 - 800°C
... |
---|
Die austenitischen Stähle lassen sich infolge ihrer niedrigliegenden Streckgrenze und ihres
großen Dehnungsvermögens gut kaltumformen. Nach sehr starken Umformungen kann die
entstandene Kaltverfestigung durch eine anschließende Wärmebehandlung mit schneller
Abkühlung rückgängig gemacht werden.
.... |
---|
Eine Glühung der austenitischen Stähle bei 900°C Luft wirkt sich gegenüber dem
abgeschrecktenZustand auf die spanabhebende Bearbeitung vorteilhaft aus.
Beim Lösungsglühen erfolgt die Abkühlung in Wasser oder Luft, bei kleiner Wanddicke
in Luft oder Schutzgas.
..... |
---|
Bei der Bearbeitung der austenitischen Stähle ist wegen ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit
für ausreichende Kühlung zu sorgen. Ihr starkes Kaltverfestigungsverhalten, das bei
Nutzung stumpfer Werkzeuge oder bei Spantiefe eine Bearbeitung erschweren kann,
erfordert die Verwendung scharfer Werkzeuge und die richtige Bemessung der Spantiefe
und Schnittgeschwindigkeit.
Schweißen
Die hitzebständigen austenitischen Stähle sind, entsprechende Qualifikation vorausgesetzt,
zum Schweißen nach allen bekannten Verfahren geeignet. Die Lichtbogenschweißung ist
jedoch der Gasschmelzschweißung vorzuziehen.
Die Schweißschlacken sind zu entfernen. Ihre Anwesenheit führt vor allem bei schwefel-
haltigen Ofengasen durch Bildung niedrigschmelzender Korrosionsprodukte zu hohen
Abtragsraten.
Eine Vorwärmung und eine Wärmebehandlung nach dem Schweißen ist im allgemeinen
nicht erforderlich.
Schweißzusatzwerkstoffe
Tabelle 10
Grundwerkstoff | Elektrode bzw. Schweißdraht |
---|---|
1.4878 | 1.4551/1.4829 |
1.4828 | 1.4829 |
1.4845 | 1.4842 |
1.4841 | 1.4842 |
1.4876 | 2.4806/2.4807 |
Lieferprogramm |
---|
Aus hitzebeständigen Stählen liefern wir nahtlos warmgewalzte und kaltgefertigte sowie
geschweißte Rohre in Abmessungen und Toleranzen in Anlehnung an DIN 2462 und DIN 2463.
Abnahme |
---|
Es kann für die hitzebeständigen Rohre ein Abnahmeprüfzeugnis nach DIN 50049/3.1 zur
Verfügung gestellt werden. Die Abnahme erfolgt nach dem Stahl-Eisen-Werkstoffblatt 470.
Diese Ansicht ist noch nicht für Mobilgeräte optimiert.
Sie können sich die Daten in der herkömmlichen Ansicht anzeigen lassen.
Diese Ansicht ist noch nicht für Mobilgeräte optimiert.
Sie können sich die Daten in der herkömmlichen Ansicht anzeigen lassen.