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Nahtloses Rohr EN 10216-5NR.
Nahtloses Rohr EN 10216-5 Tol. gem. EN/ISO 1127
Rohre aus austenitschen, hitzebständigen Stählen
Hitzebeständige Stähle sind speziell für den Einsatz bei hohen Temperaturen entwickelt worden.
In Form von Rohren werden sie z.B. für den Bau von Wärmetauschern verwendet.
Charakteristik der hitzbeständigen Stähle
Als hitzebeständig gelten Stähle, die bei guten mechanischen Eigenschaften bei Kurz- und Langzeit-
beanspruchung aufgrund ihres erhöhten Legierungsgehaltes an Chrom, Nickel, Silizium und Alumi-
nium besondere Beständigkeit gegen die Einwirkung heißer Gase und Verbrennungsprodukte sowie
Salz- und Metallschmelzen bei Temperaturen etwa oberhalb der 550°C aufweisen. Das Ausmaß
Ihrer Beständigkeit ist jedoch sehr stark von Angriffsbedingungen abhängig und kann durch kann
durch kein Prüfverfahren gekennzeichnet werden.
Zunderbeständigkeit in der Luft
Tabelle 1
Stahlsorte | Werkstoff | Temperatur* |
---|---|---|
X12 CrNiTi18 9 | 1.4878 | 850°C |
X15 CrNiSi 20 12 | 1.4828 | 1000°C |
X 12 CrNi 25 21 | 1.4845 | 1050°C |
X 15 CrNiSi 25 20 | 1.4841 | 1150°C |
X 10 NiCrAlTi 32 20 | 1.4876 | 1100°C |
Chemische Zusammensetzung
Tabelle 2
Werkstoff | C % | Si % | Mn max. | P max | S max | Al % | Cr % | Ni % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1.4878 | ≤0,12 | ≤1,0 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 17,0-19,0 | 9,0-12,0 | |
1.4828 | ≤0,20 | 1,5-2,5 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 19,0-21,0 | 11,0-13,0 | |
1.4845 | ≤0,15 | ≤0,75 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 24,0-26,0 | 19,0-22,0 | |
1.4841 | ≤0,20 | 1,5-2,5 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 24,0-26,0 | 19,0-22,0 | |
1.4876 | ≤0,12 | ≤1,0 | 2,0 | 0,030 | 0,020 | 0,15-0,6 | 19,0-23,0 | 30,0-34,0 |
Die Zunderbeständigkeit der hochlegierten Chrom-Nickel-Stähle wird durch eine schützende
Deckschicht bewirkt, die vorwiegend aus Chromoxid aufgebaut ist.
Weitere Zusätze, insbesondere von Aluminium und Silizium, fördern zusätzliche Schutzwirkung.
. |
---|
Bei der Zunderbeständigkeit haben vor allem Oxidation, Aufschwefelung, Aufkohlung,
Aufstickung sowie Reaktionen mit Aschen und anderen festen oder geschmolzenen Ablagerungen
technische Bedeutung. Die Reaktionen können je nach den vorliegenden Bedingungen allein oder
gemeinsam ablaufen und dementsprechende unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten bewirken.
.. |
---|
Die in Tabelle 1 angegebenen Zundergrenztemperaturen gelten sowohl für Luft als auch
annähernd für schwefelfreie Verbrennungsgase. Bei hohen Wasserdampfgehalten kann die
tatsächliche Zundergrenze niedriger liegen. Bei vollständig verbrannten, schwefelfreien Gasen
muss je nach Zusammensetzung des Gases mit einer Herabsetzung der Zunderbeständigkeit
um 100 bis 200°C gerechnet werden.
... |
---|
In schwefelhaltigen Verbrennungsgasen wird beim Vorliegen eines Luftüberschusses die
Zunderbeständigkeit nicht wesentlich beeinflusst.
In vollständig verbrannten, schwefelhaltigen Gasen wird die Zundergrenze aufgrund von Sulfid-
bildung jedoch erheblich herabgesetzt. Hochnickelhaltige Legierungen können oberhalb des
Nickel-Nickelsulfid-Eutektikums, das bei ca. 640°C liegt, stark verzundern.
.... |
---|
Bei Einwirkung von unvollständig verbrannten Gasen kann eine Aufkohlung der hitzebständigen
Stähle eintreten. Hierbei kann eine Abbindung des Chroms zu einer Verarmung dieses Elements
als Mischkristall führen, die sich in einer verminderten Zunderbeständigkeit zeigt.
Die austenitischen Chrom-Nickel-Stähle, besonders die hochnickelhaltigen, sind weniger
empfindlich als die entsprechenden ferritischen Chrom-Stähle.
..... |
---|
Bei reduzierenden, stickstoffhaltigen Verbrennungsgasen ist das Verhalten der Stähle ähnlich
wie bei der Aufkohlung.
Bei Ablagerungen aus den Verbrennungsgasen können sich auf dem Stahl durch Reaktion mit der
Zunderschicht niedrigschmelzende Eutektika ausbilden, die zu einer schnellen Zerstörung des
Werkstoffes führen. Die zulässigen Grenztemperaturen sind dabei stark von der Zusammen-
setzung der Ablagerungen abhängig und liegen im Allgemeinen sehr niedrig, wie z.B.
bei Vorhandensein von Alkalisulfaten, Phosphaten, Metallen und/oder Schwermetalloxiden.
Die Sulfidierung wird am stärksten durch Schwefelwasserstoff gefördert. Aluminium und Silizium
verbessern die Beständigkeit gegen Sulfidierung.
Nickel und Silizium verbessern die Aufkohlungsbeständigkeit.
. |
---|
Beim An- und Abfahren von Anlagen und Stillstandzeiten können Verbrennungsprodukte
kondensieren. Falls diese Kondensate schwefelige Säure oder Schwefelsäure enthalten, muss
mit einem stärkeren Angriff gerechnet werden.
.. |
---|
Die hitzebeständigen Stähle werden im allgemeinen bei Temperaturen eingesetzt, bei denen
der Werkstoff unter Belastungen kriecht. Für die Berechnung von Anlagen müssen daher Werte
der Zeitstandfestigkeit bzw. Zeitdehnungszeit eingesetzt werden, die in Tabelle 4 wiedergegeben
sind.
Normengegenüberstellung
Tabelle 3
Werkstoff | AISI | AFNOR | UNI | GOST | SBB* |
---|---|---|---|---|---|
1.4878 | 321 | Z 6 CNT 18-10 | X 6 CrNiTi1811 | 12 Ch 48 N 10 T | A700 |
1.4828 | 309 | Z15 CNS 20-12 | - | 20 Ch 20 N 14 S 2 | H550 |
1.4845 | 310S | Z12 CN 25-20 | X 22 CrNi 25 20 | - | H522 |
1.4841 | 314 | Z 12 CNS 25-20 | X 16 CrNiSi 25 20 | 20 Ch 25 N 20 S 2 | H525 |
1.4876 | - | Z 8 NC 32-21 | - | ChN 32 T | H500 |
(*)=Werksbezeichnung Schöller-Bleckmann Böhler
Beim Einsatz von hitzebeständigen Stählen muss in bestimmten Temperaturbereichen mit
Werkstoffveränderungen gerechnet werden, die nach Abkühlung auf Raumtemperatur zu
einer Verminderung der Zähigkeit führen können. Das Verhalten des Werkstoffes bei Betriebs-
temperatur wird in der Regel dadurch nicht beeinträchtigt.
Mechanische Eigenschaften
Tabelle 4
Stahlsorte | Härte | Dehnungsgrenze* | Zugfestigkeit | Bruchdehnung** |
---|---|---|---|---|
(Werkstoff) | (HB) | (N/mm²) | (N/mm²) | (L0=5Da längs) |
1.4878 | 130-190 | min. 210 | 500-750 | min. 40% |
1.4828 | 150-210 | min. 230 | 500-750 | min. 30% |
1.4845 | 130-190 | min. 210 | 500-750 | min. 35% |
1.4841 | 150-210 | min. 230 | 550-800 | min. 30% |
1.4876 | 139-190 | min. 210 | 500-750 | min. 30% |
Die Werte gelten für kaltgefertigte Rohre mit Wanddicken von 0,5 bis 5 mm
(*)=0,2% Dehnungsgrenze
(**)=Die Werte gelten für Probendicken ≥ 3 mm.
In austenitischen Stählen mit höheren Cr-Gehalten kann sich im Temperaturbereich von
550 bis 900°C die Ω-Phase bilden. Die Ω-Phase ist eine spröde intermetallische Verbindung
zwischen Eisen und Chrom und anderen Übergangsmetallen, die zwar in Betriebstemperaturen
keine unzulässige Veränderung der Zähigkeit ergibt, aber nach Abkühlung auf Raumtemperatur
zu einer Versprödung des Werkstoffes führen kann. Si und Cr födern, Ni und Al behindern diese
Ausscheidungsvorgänge. Praktische Bedeutung hat die Ω-Phase nur bei 1.4821 und 1.4841.
Die Ω-Phase kann durch glühen bei Temperaturen > 900°C wieder aufgelöst werden.
Anhaltsangaben über das Langzeitverhalten bei hohen Temperaturen
1-%-Zeitdehngrenze*
Tabelle 5
Werkstoff | Temperatur | für 1.000h | für 10.000h |
---|---|---|---|
1.4878 | 600 °C | 110 N/mm² | 85 N/mm² |
700 °C | 45 | 30 | |
800 °C | 15 | 10 | |
1.4828 | 600 °C | 120 | 80 |
700 °C | 50 | 25 | |
800 °C | 20 | 10 | |
900 °C | 8 | 4 | |
1.4841 | 600 °C | 150 | 105 |
700 °C | 53 | 37 | |
800 °C | 23 | 12 | |
900 °C | 10 | 5,7 | |
1.4876 | 600 °C | 130 | 90 |
700 °C | 70 | 40 | |
800 °C | 30 | 15 | |
900 °C | 13 N/mm² | 5 N/mm² |
(*)=Die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000 oder 10000h zu einer
bleibenden Dehnung vo 1% führt
Zeitstandfestigkeit*
Tabelle 6
Werkstoff | Temperatur | für 1.000h | für 10.000h | für 100.000h |
---|---|---|---|---|
1.4878 | 600 °C | 185 N/mm² | 115 N/mm² | 65 N/mm² |
700 °C | 80 | 45 | 22 | |
800 °C | 35 | 20 | 10 | |
1.4828 | 600 °C | 190 | 120 | 65 |
700 °C | 75 | 36 | 16 | |
800 °C | 35 | 18 | 7,5 | |
900 °C | 15 | 8,5 | 3 | |
1.4841 | 600 °C | 230 | 160 | 80 |
700 °C | 80 | 40 | 18 | |
800 °C | 35 | 18 | 7 | |
900 °C | 15 | 8,5 | 3 | |
1.4876 | 600 °C | 200 | 152 | 114 |
700 °C | 90 | 68 | 47 | |
800 °C | 45 | 30 | 19 | |
900 °C | 20 N/mm² | 11 N/mm² | 4 N/mm² |
(*)=Die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000, 10000 oder 10000h zum Bruch führt.
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer linearer Ausdehnungskoeffizient zwischen 20°C und ...
Tabelle 7
Werkstoff | ...400°C | ...800°C | ...1000°C |
---|---|---|---|
1.4878 | 18,00 | 19,00 | - |
1.4828 | 17,50 | 18,50 | 19,50 |
1.4845 | 17,00 | 18,00 | 19,00 |
1.4841 | 17,00 | 18,00 | 19,00 |
1.4876 | 16,00 | 17,50 | 18,50 |
(10⁻⁶ mm) : (m x °C)
Wärmeleitfähigkeit
Tabelle 8
Werkstoff | 20°C | 500°C |
---|---|---|
1.4878 | 0,15 | 0,21 |
1.4828 | 0,15 | 0,21 |
1.4845 | 0,14 | 0,19 |
1.4841 | 0,14 | 0,19 |
1.4876 | 0,12 | 0,19 |
(W) : (cm x °C)
Sonstige Anhaltsangaben
Tabelle 9
Werkstoff | Dichte* | Spez. Wärme** | p*** |
---|---|---|---|
1.4878 | 7,9 | 0,50 | 0,75 |
1.4828 | 7,9 | 0,50 | 0,85 |
1.4845 | 7,9 | 0,50 | 0,85 |
1.4841 | 7,9 | 0,50 | 0,90 |
1.4876 | 8,0 | 0,50 | 1,00 |
(*)=g/cm³
(**)=J : (g x °C)
(***)=Spezifischer elektrischer Widerstand bei (O x mm²) : m
Verarbeitung
Die hitzebeständigen austenitischen CrNi-Stähle zeichnen sich neben der guten Zunder-
beständigkeit durch hohe Warmfestigkeit asu. Sie können deshalb grundsätzlich für solche
Zwecke verwendet werden, für die neben Zunderbeständigkeit eine hohe mechanische
Belastbarkeit gefordert wird. Durch den Zusatz von Titan und Aluminium zum Werkstoff
1.4876 wird dessen Warmfestigkeit verbessert, so dass bei diesem Werkstoff über 600°C
die Langzeitwerte vergleichsweise hoch sind.
. |
---|
Bedingt durch den NI-Gehalt sind diese Stähle besonders in nicht oxidierender Atmosphäre
empfindlicher gegen schwefelhaltige Gase. Andererseits haben sie gegenüber den ferritischen
Stählen eine bessere Betsändigkeit gegen Aufkohlung und Aufstickung.
Der Werkstoff 1.4841 sollte aufgrund seiner Neigung zur Ω-Phase-Verspödung im Dauerbetrieb
nicht unter 900°C eingesetzt werden.
.. |
---|
Eine Warmformgebung der hitzebeständigen austenitischen Stähle beum Verbraucher dürfte
nur in wenigen Fällen notwendig sein. Die Warmformgebungstemperatur: 1150 - 800°C
... |
---|
Die austenitischen Stähle lassen sich infolge ihrer niedrigliegenden Streckgrenze und ihres
großen Dehnungsvermögens gut kaltumformen. Nach sehr starken Umformungen kann die
entstandene Kaltverfestigung durch eine anschließende Wärmebehandlung mit schneller
Abkühlung rückgängig gemacht werden.
.... |
---|
Eine Glühung der austenitischen Stähle bei 900°C Luft wirkt sich gegenüber dem abgeschreckten
Zustand auf die spanabhebende Bearbeitung vorteilhaft aus. Beim Lösungsglühen erfolgt die
Abkühlung in Wasser oder Luft, bei kleiner Wanddicke in Luft oder Schutzgas.
..... |
---|
Bei der Bearbeitung der austenitischen Stähle ist wegen ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit
für ausreichende Kühlung zu sorgen. Ihr starkes Kaltverfestigungsverhalten, das bei
Nutzung stumpfer Werkzeuge oder bei Spantiefe eine Bearbeitung erschweren kann,
erfordert die Verwendung scharfer Werkzeuge und die richtige Bemessung der Spantiefe
und Schnittgeschwindigkeit.
Schweißen
Die hitzebständigen austenitischen Stähle sind, entsprechende Qualifikation vorausgesetzt,
zum Schweißen nach allen bekannten Verfahren geeignet. Die Lichtbogenschweißung ist jedoch
der Gasschmelzschweißung vorzuziehen.
Die Schweißschlacken sind zu entfernen. Ihre Anwesenheit führt vor allem bei schwefelhaltigen
Ofengasen durch Bildung niedrigschmelzender Korrosionsprodukte zu hohen Abtragsraten.
Eine Vorwärmung und eine Wärmebehandlung nach dem Schweißen ist im allgemeinen
nicht erforderlich.
Schweißzusatzwerkstoffe
Tabelle 10
Grundwerkstoff | Elektrode bzw. Schweißdraht |
---|---|
1.4878 | 1.4551/1.4829 |
1.4828 | 1.4829 |
1.4845 | 1.4842 |
1.4841 | 1.4842 |
1.4876 | 2.4806/2.4807 |
Lieferprogramm |
---|
Aus hitzebeständigen Stählen liefern wir nahtlos warmgewalzte und kaltgefertigte sowie
geschweißte Rohre in Abmessungen und Toleranzen in Anlehnung an DIN 2462 und DIN 2463.
Abnahme |
---|
Es kann für die hitzebständigen Rohre ein Abnahmeprüfzeugnis nach DIN 50049/3.1 zur
Verfügung gestellt werden. Die Abnahme erfogt nach dem Stahl-Eisen-Werkstoffblatt 470.
erweiterte Produktbeschreibung
Edelstahl Rohre rund nahtlos Sonderwerkstoffe hitzebeständig
Nahtloses Rohr EN 10216-5NR.
Rohre aus austenitschen, hitzebständigen Stählen
Hitzebeständige Stähle sind speziell für den Einsatz bei hohen Temperaturen entwickelt worden.
In Form von Rohren werden sie z.B. für den Bau von Wärmetauschern verwendet.
Charakteristik der hitzbeständigen Stähle
Als hitzebeständig gelten Stähle, die bei guten mechanischen Eigenschaften bei Kurz- und Langzeit-
beanspruchung aufgrund ihres erhöhten Legierungsgehaltes an Chrom, Nickel, Silizium und Alumi-
nium besondere Beständigkeit gegen die Einwirkung heißer Gase und Verbrennungsprodukte sowie
Salz- und Metallschmelzen bei Temperaturen etwa oberhalb der 550°C aufweisen. Das Ausmaß
Ihrer Beständigkeit ist jedoch sehr stark von Angriffsbedingungen abhängig und kann durch kann
durch kein Prüfverfahren gekennzeichnet werden.
Zunderbeständigkeit in der Luft
Tabelle 1
Stahlsorte | Werkstoff | Temperatur* |
---|---|---|
X12 CrNiTi18 9 | 1.4878 | 850°C |
X15 CrNiSi 20 12 | 1.4828 | 1000°C |
X 12 CrNi 25 21 | 1.4845 | 1050°C |
X 15 CrNiSi 25 20 | 1.4841 | 1150°C |
X 10 NiCrAlTi 32 20 | 1.4876 | 1100°C |
Chemische Zusammensetzung
Tabelle 2
Werkstoff | C % | Si % | Mn max. | P max | S max | Al % | Cr % | Ni % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1.4878 | ≤0,12 | ≤1,0 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 17,0-19,0 | 9,0-12,0 | |
1.4828 | ≤0,20 | 1,5-2,5 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 19,0-21,0 | 11,0-13,0 | |
1.4845 | ≤0,15 | ≤0,75 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 24,0-26,0 | 19,0-22,0 | |
1.4841 | ≤0,20 | 1,5-2,5 | 2,0 | 0,045 | 0,030 | 24,0-26,0 | 19,0-22,0 | |
1.4876 | ≤0,12 | ≤1,0 | 2,0 | 0,030 | 0,020 | 0,15-0,6 | 19,0-23,0 | 30,0-34,0 |
Die Zunderbeständigkeit der hochlegierten Chrom-Nickel-Stähle wird durch eine schützende
Deckschicht bewirkt, die vorwiegend aus Chromoxid aufgebaut ist.
Weitere Zusätze, insbesondere von Aluminium und Silizium, fördern zusätzliche Schutzwirkung.
. |
---|
Bei der Zunderbeständigkeit haben vor allem Oxidation, Aufschwefelung, Aufkohlung,
Aufstickung sowie Reaktionen mit Aschen und anderen festen oder geschmolzenen Ablagerungen
technische Bedeutung. Die Reaktionen können je nach den vorliegenden Bedingungen allein oder
gemeinsam ablaufen und dementsprechende unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten bewirken.
.. |
---|
Die in Tabelle 1 angegebenen Zundergrenztemperaturen gelten sowohl für Luft als auch
annähernd für schwefelfreie Verbrennungsgase. Bei hohen Wasserdampfgehalten kann die
tatsächliche Zundergrenze niedriger liegen. Bei vollständig verbrannten, schwefelfreien Gasen
muss je nach Zusammensetzung des Gases mit einer Herabsetzung der Zunderbeständigkeit
um 100 bis 200°C gerechnet werden.
... |
---|
In schwefelhaltigen Verbrennungsgasen wird beim Vorliegen eines Luftüberschusses die
Zunderbeständigkeit nicht wesentlich beeinflusst.
In vollständig verbrannten, schwefelhaltigen Gasen wird die Zundergrenze aufgrund von Sulfid-
bildung jedoch erheblich herabgesetzt. Hochnickelhaltige Legierungen können oberhalb des
Nickel-Nickelsulfid-Eutektikums, das bei ca. 640°C liegt, stark verzundern.
.... |
---|
Bei Einwirkung von unvollständig verbrannten Gasen kann eine Aufkohlung der hitzebständigen
Stähle eintreten. Hierbei kann eine Abbindung des Chroms zu einer Verarmung dieses Elements
als Mischkristall führen, die sich in einer verminderten Zunderbeständigkeit zeigt.
Die austenitischen Chrom-Nickel-Stähle, besonders die hochnickelhaltigen, sind weniger
empfindlich als die entsprechenden ferritischen Chrom-Stähle.
..... |
---|
Bei reduzierenden, stickstoffhaltigen Verbrennungsgasen ist das Verhalten der Stähle ähnlich
wie bei der Aufkohlung.
Bei Ablagerungen aus den Verbrennungsgasen können sich auf dem Stahl durch Reaktion mit der
Zunderschicht niedrigschmelzende Eutektika ausbilden, die zu einer schnellen Zerstörung des
Werkstoffes führen. Die zulässigen Grenztemperaturen sind dabei stark von der Zusammen-
setzung der Ablagerungen abhängig und liegen im Allgemeinen sehr niedrig, wie z.B.
bei Vorhandensein von Alkalisulfaten, Phosphaten, Metallen und/oder Schwermetalloxiden.
Die Sulfidierung wird am stärksten durch Schwefelwasserstoff gefördert. Aluminium und Silizium
verbessern die Beständigkeit gegen Sulfidierung.
Nickel und Silizium verbessern die Aufkohlungsbeständigkeit.
. |
---|
Beim An- und Abfahren von Anlagen und Stillstandzeiten können Verbrennungsprodukte
kondensieren. Falls diese Kondensate schwefelige Säure oder Schwefelsäure enthalten, muss
mit einem stärkeren Angriff gerechnet werden.
.. |
---|
Die hitzebeständigen Stähle werden im allgemeinen bei Temperaturen eingesetzt, bei denen
der Werkstoff unter Belastungen kriecht. Für die Berechnung von Anlagen müssen daher Werte
der Zeitstandfestigkeit bzw. Zeitdehnungszeit eingesetzt werden, die in Tabelle 4 wiedergegeben
sind.
Normengegenüberstellung
Tabelle 3
Werkstoff | AISI | AFNOR | UNI | GOST | SBB* |
---|---|---|---|---|---|
1.4878 | 321 | Z 6 CNT 18-10 | X 6 CrNiTi1811 | 12 Ch 48 N 10 T | A700 |
1.4828 | 309 | Z15 CNS 20-12 | - | 20 Ch 20 N 14 S 2 | H550 |
1.4845 | 310S | Z12 CN 25-20 | X 22 CrNi 25 20 | - | H522 |
1.4841 | 314 | Z 12 CNS 25-20 | X 16 CrNiSi 25 20 | 20 Ch 25 N 20 S 2 | H525 |
1.4876 | - | Z 8 NC 32-21 | - | ChN 32 T | H500 |
(*)=Werksbezeichnung Schöller-Bleckmann Böhler
Beim Einsatz von hitzebeständigen Stählen muss in bestimmten Temperaturbereichen mit
Werkstoffveränderungen gerechnet werden, die nach Abkühlung auf Raumtemperatur zu
einer Verminderung der Zähigkeit führen können. Das Verhalten des Werkstoffes bei Betriebs-
temperatur wird in der Regel dadurch nicht beeinträchtigt.
Mechanische Eigenschaften
Tabelle 4
Stahlsorte | Härte | Dehnungsgrenze* | Zugfestigkeit | Bruchdehnung** |
---|---|---|---|---|
(Werkstoff) | (HB) | (N/mm²) | (N/mm²) | (L0=5Da längs) |
1.4878 | 130-190 | min. 210 | 500-750 | min. 40% |
1.4828 | 150-210 | min. 230 | 500-750 | min. 30% |
1.4845 | 130-190 | min. 210 | 500-750 | min. 35% |
1.4841 | 150-210 | min. 230 | 550-800 | min. 30% |
1.4876 | 139-190 | min. 210 | 500-750 | min. 30% |
Die Werte gelten für kaltgefertigte Rohre mit Wanddicken von 0,5 bis 5 mm
(*)=0,2% Dehnungsgrenze
(**)=Die Werte gelten für Probendicken ≥ 3 mm.
In austenitischen Stählen mit höheren Cr-Gehalten kann sich im Temperaturbereich von
550 bis 900°C die Ω-Phase bilden. Die Ω-Phase ist eine spröde intermetallische Verbindung
zwischen Eisen und Chrom und anderen Übergangsmetallen, die zwar in Betriebstemperaturen
keine unzulässige Veränderung der Zähigkeit ergibt, aber nach Abkühlung auf Raumtemperatur
zu einer Versprödung des Werkstoffes führen kann. Si und Cr födern, Ni und Al behindern diese
Ausscheidungsvorgänge. Praktische Bedeutung hat die Ω-Phase nur bei 1.4821 und 1.4841.
Die Ω-Phase kann durch glühen bei Temperaturen > 900°C wieder aufgelöst werden.
Anhaltsangaben über das Langzeitverhalten bei hohen Temperaturen
1-%-Zeitdehngrenze*
Tabelle 5
Werkstoff | Temperatur | für 1.000h | für 10.000h |
---|---|---|---|
1.4878 | 600 °C | 110 N/mm² | 85 N/mm² |
700 °C | 45 | 30 | |
800 °C | 15 | 10 | |
1.4828 | 600 °C | 120 | 80 |
700 °C | 50 | 25 | |
800 °C | 20 | 10 | |
900 °C | 8 | 4 | |
1.4841 | 600 °C | 150 | 105 |
700 °C | 53 | 37 | |
800 °C | 23 | 12 | |
900 °C | 10 | 5,7 | |
1.4876 | 600 °C | 130 | 90 |
700 °C | 70 | 40 | |
800 °C | 30 | 15 | |
900 °C | 13 N/mm² | 5 N/mm² |
(*)=Die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000 oder 10000h zu einer
bleibenden Dehnung vo 1% führt
Zeitstandfestigkeit*
Tabelle 6
Werkstoff | Temperatur | für 1.000h | für 10.000h | für 100.000h |
---|---|---|---|---|
1.4878 | 600 °C | 185 N/mm² | 115 N/mm² | 65 N/mm² |
700 °C | 80 | 45 | 22 | |
800 °C | 35 | 20 | 10 | |
1.4828 | 600 °C | 190 | 120 | 65 |
700 °C | 75 | 36 | 16 | |
800 °C | 35 | 18 | 7,5 | |
900 °C | 15 | 8,5 | 3 | |
1.4841 | 600 °C | 230 | 160 | 80 |
700 °C | 80 | 40 | 18 | |
800 °C | 35 | 18 | 7 | |
900 °C | 15 | 8,5 | 3 | |
1.4876 | 600 °C | 200 | 152 | 114 |
700 °C | 90 | 68 | 47 | |
800 °C | 45 | 30 | 19 | |
900 °C | 20 N/mm² | 11 N/mm² | 4 N/mm² |
(*)=Die auf den Ausgangsquerschnitt bezogene Spannung, die nach 1000, 10000 oder 10000h zum Bruch führt.
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer linearer Ausdehnungskoeffizient zwischen 20°C und ...
Tabelle 7
Werkstoff | ...400°C | ...800°C | ...1000°C |
---|---|---|---|
1.4878 | 18,00 | 19,00 | - |
1.4828 | 17,50 | 18,50 | 19,50 |
1.4845 | 17,00 | 18,00 | 19,00 |
1.4841 | 17,00 | 18,00 | 19,00 |
1.4876 | 16,00 | 17,50 | 18,50 |
(10⁻⁶ mm) : (m x °C)
Wärmeleitfähigkeit
Tabelle 8
Werkstoff | 20°C | 500°C |
---|---|---|
1.4878 | 0,15 | 0,21 |
1.4828 | 0,15 | 0,21 |
1.4845 | 0,14 | 0,19 |
1.4841 | 0,14 | 0,19 |
1.4876 | 0,12 | 0,19 |
(W) : (cm x °C)
Sonstige Anhaltsangaben
Tabelle 9
Werkstoff | Dichte* | Spez. Wärme** | p*** |
---|---|---|---|
1.4878 | 7,9 | 0,50 | 0,75 |
1.4828 | 7,9 | 0,50 | 0,85 |
1.4845 | 7,9 | 0,50 | 0,85 |
1.4841 | 7,9 | 0,50 | 0,90 |
1.4876 | 8,0 | 0,50 | 1,00 |
(*)=g/cm³
(**)=J : (g x °C)
(***)=Spezifischer elektrischer Widerstand bei (O x mm²) : m
Verarbeitung
Die hitzebeständigen austenitischen CrNi-Stähle zeichnen sich neben der guten Zunder-
beständigkeit durch hohe Warmfestigkeit asu. Sie können deshalb grundsätzlich für solche
Zwecke verwendet werden, für die neben Zunderbeständigkeit eine hohe mechanische
Belastbarkeit gefordert wird. Durch den Zusatz von Titan und Aluminium zum Werkstoff
1.4876 wird dessen Warmfestigkeit verbessert, so dass bei diesem Werkstoff über 600°C
die Langzeitwerte vergleichsweise hoch sind.
. |
---|
Bedingt durch den NI-Gehalt sind diese Stähle besonders in nicht oxidierender Atmosphäre
empfindlicher gegen schwefelhaltige Gase. Andererseits haben sie gegenüber den ferritischen
Stählen eine bessere Betsändigkeit gegen Aufkohlung und Aufstickung.
Der Werkstoff 1.4841 sollte aufgrund seiner Neigung zur Ω-Phase-Verspödung im Dauerbetrieb
nicht unter 900°C eingesetzt werden.
.. |
---|
Eine Warmformgebung der hitzebeständigen austenitischen Stähle beum Verbraucher dürfte
nur in wenigen Fällen notwendig sein. Die Warmformgebungstemperatur: 1150 - 800°C
... |
---|
Die austenitischen Stähle lassen sich infolge ihrer niedrigliegenden Streckgrenze und ihres
großen Dehnungsvermögens gut kaltumformen. Nach sehr starken Umformungen kann die
entstandene Kaltverfestigung durch eine anschließende Wärmebehandlung mit schneller
Abkühlung rückgängig gemacht werden.
.... |
---|
Eine Glühung der austenitischen Stähle bei 900°C Luft wirkt sich gegenüber dem abgeschreckten
Zustand auf die spanabhebende Bearbeitung vorteilhaft aus. Beim Lösungsglühen erfolgt die
Abkühlung in Wasser oder Luft, bei kleiner Wanddicke in Luft oder Schutzgas.
..... |
---|
Bei der Bearbeitung der austenitischen Stähle ist wegen ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit
für ausreichende Kühlung zu sorgen. Ihr starkes Kaltverfestigungsverhalten, das bei
Nutzung stumpfer Werkzeuge oder bei Spantiefe eine Bearbeitung erschweren kann,
erfordert die Verwendung scharfer Werkzeuge und die richtige Bemessung der Spantiefe
und Schnittgeschwindigkeit.
Schweißen
Die hitzebständigen austenitischen Stähle sind, entsprechende Qualifikation vorausgesetzt,
zum Schweißen nach allen bekannten Verfahren geeignet. Die Lichtbogenschweißung ist jedoch
der Gasschmelzschweißung vorzuziehen.
Die Schweißschlacken sind zu entfernen. Ihre Anwesenheit führt vor allem bei schwefelhaltigen
Ofengasen durch Bildung niedrigschmelzender Korrosionsprodukte zu hohen Abtragsraten.
Eine Vorwärmung und eine Wärmebehandlung nach dem Schweißen ist im allgemeinen
nicht erforderlich.
Schweißzusatzwerkstoffe
Tabelle 10
Grundwerkstoff | Elektrode bzw. Schweißdraht |
---|---|
1.4878 | 1.4551/1.4829 |
1.4828 | 1.4829 |
1.4845 | 1.4842 |
1.4841 | 1.4842 |
1.4876 | 2.4806/2.4807 |
Lieferprogramm |
---|
Aus hitzebeständigen Stählen liefern wir nahtlos warmgewalzte und kaltgefertigte sowie
geschweißte Rohre in Abmessungen und Toleranzen in Anlehnung an DIN 2462 und DIN 2463.
Abnahme |
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Es kann für die hitzebständigen Rohre ein Abnahmeprüfzeugnis nach DIN 50049/3.1 zur
Verfügung gestellt werden. Die Abnahme erfogt nach dem Stahl-Eisen-Werkstoffblatt 470.
Diese Ansicht ist noch nicht für Mobilgeräte optimiert.
Sie können sich die Daten in der herkömmlichen Ansicht anzeigen lassen.
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